Begeistert dich die Archäologie oder bist du einfach nur von der Antike fasziniert, so ist Rom das ideale Touristenziel für dich. Im großen Zentrum von Rom, dem Symbol und Mittelpunkt des großen römischen Reiches, gibt es nämlich zahlreiche archäologische Stätten und Museen, die der antiken Welt gewidmet sind.
Außer dem Gebiet des Kolosseums und der Kaiserforen ist Rom nämlich noch von Resten des antiken glorreichen Imperiums übersät, es gibt Spezialmuseen und versteckte Schätze zu entdecken.
Die Caracalla-Thermen: Luxus und Glanz im kaiserlichen Rom
Die Caracalla-Thermen sind sicherlich eine wesentliche Zwischenstation für diejenigen Besucher, die selbst sehen wollen wo und wie die alten Römer ihre Zeit verbrachten und wie ihre Gewohnheiten und ihre Kultur aussahen.
Die Caracalla-Thermen wurden unter Kaiser Marcus Aurelius Antoninus Bassianus, Caracalla genannt, zwischen 212 und 216 v. Chr. errichtet und waren einer der größten Thermenanlagen der Antike.
In der Größe wurden sie zwar von den Diokletiansthermen (die zum Römischen Nationalmuseum gehören) übertroffen, die ihnen aber nie im Glanz des Marmors und der Mosaiken, die die Wände schmückten, gleichkamen. Die Anlage hat die rechteckige Form der „großen kaiserlichen Thermen“ und war ein Ort zum Zeitvertreib für die alten Römer, an dem sie sich nicht nur um ihre Körperhygiene und Gesundheit kümmerten, sondern an dem sie auch Sport trieben, studierten oder sich lange Spaziergänge draußen in den Gärten gönnten, die das Gebäude umgaben.
Neben den eigentlichen Thermen istnämlich auch die Halle mit den anknüpfenden Umkleidekabinen zu sehen, in denen sich die jungen Athleten umzogen und sich auf das anstrengende Training für die Sportarten Ringen, Boxen, Wettlaufen, Speer-, Diskus- oder Kugelwerfen vorbereiteten.
Es gab außerdem zwei Bibliotheken für diejenigen, die sich nach einem erholsamen Tag mit Hilfe der zur Verfügung gestellten Bücher mit dem Erlernen einer Disziplin, einer Kunst oder eines Thema beschäftigen wollten.
Die Caracalla-Thermen heute
Obwohl nur noch wenige Mauern und Steine übriggeblieben sind, ist die Aufteilung der Räumlichkeiten der Badeanlage noch gut ableitbar. Die Räume wurden nämlich einer logischen Reihenfolge nach angeordnet. Innen lag das Frigidarium, das in der Regel einen runden Grundriss und Wasser mit niedriger Temperatur hatte, gefolgt vom Tepidarium mit mäßig temperiertem Wasser und zuletzt das Calidarium, das für warme Bäder und Dampfbäder bestimmt war und normalerweise nach Süden hin lag um die Wärme lange zu halten.
Darüber hinaus kann man auch heute noch das Olympiabecken im Freien, die Natatio, sehen, einen großen Bereich mit einer großartigen visuellen Wirkung. Schwerpunkt der Thermen sind die Untergeschosse, in denen zu Beginn des letzten Jahrhunderts ein Mithräum gefunden wurde, ein Tempel der dem Kult des Gottes Mitras gewidmet war. In dessen Mitte befindet sich eine rechteckige Grube, die wohl für die Opfer im Namen des Gottes diente, und am Rand befinden sich Stufen, die wahrscheinlich als Sitzplätze für die Zuschauer genutzt wurden. Die Untergeschosse waren offenbar die Haupteinheit, das Getriebe, das das Funktionieren der ganzen Maschine ermöglicht.
Die Heizungsanlage aus Öfen und Kesseln diente zur Beheizung des Bodens, der Wände und des Wassers. Hier arbeiteten viele Sklaven bis Sonnenuntergang, bis die Besucher die Thermen verließen und nach Hause gingen um sich mit einem schönen gehaltvollen Abendessen zu stärken. Leider wurden die Wasserleitungen 537 n. Chr. von den Barbaren zerstört und die Thermen nicht mehr genutzt, so dass es zum Verfall und zur Plünderung der Werke im Innern kam.
Das äußere, zerfallene Erscheinungsbild ist dem Erdbeben von 847 n .Chr. geschuldet, das das Bauwerk teilweise zerstörte. Mit ein bisschen Vorstellungskraft können wir aber dennoch in die berühmten Zeiten des antiken Roms eintauchen.
Die Caracalla-Thermen – so organisierst Du deinen Besuch
Die Caracalla-Thermen liegen im Süden Roms und sind ganz einfach mit der Linie B der Metro mit Ausstieg an der Haltestelle Circo Massimo zu erreichen. In den Thermen gibt es keine besonderen Höhenunterschiede, so dass sie auch für Behinderte ziemlich gut zugänglich sind. In der Regel gibt es am Eingang keine lange Warteschlange, doch in den Sommermonaten, wenn die Temperaturen angenehm sind und es einen größeren Besucherstrom gibt, ist es ratsam die Eintrittskarte online zu kaufen. Es empfiehlt sich natürlich bequeme Kleidung zu tragen und die Thermen dann zu besuchen, wenn es nicht regnet. Die Besichtigung findet nämlich überwiegend im Freien und bei anhaltendem Regen jedenfalls in feuchten Räumen statt. Diese imposante und mächtige Thermenanlage eignet sich perfekt dazu diese typisch römische Realität voller Reiz und Magie näher kennenzulernen: meiner Meinung nach ein Erlebnis, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte!